Mit synthetischen Gerbstoffen wird oft chromgegerbtes Leder
nachgegerbt um dieses mehr „aufzufüllen“ (zu stabilisieren). Sie kommt also am
häufigsten in der kombinierten Gerbung zum Einsatz.
Bei der kombinierten Gerbung wird mit einem Gerbstoff
gegerbt und mit einem anderen nachgegerbt um die Eigenschaften nach den
Gerbungen zu kombinieren. Neben der synthetischen Nachgerbung kann auch mit
pflanzliche Gerbstoffen nachgegerbt werden, um dem Leder eine schöne braune
Farbe und zusätzliche Festigkeit zu verleihen.
Synthetische Gerbstoffe stabilisieren nicht nur von außen die
Faserstruktur. Sie ziehen in die Fasern ein und bilden starke Bindungen. Bei
den Gerbstoffen handelt es sich um Polymere, also lange Molekülketten aus einem
bestimmten Molekül. Das ergibt eine sehr starke Bindung an die Fasern. Die
Vernetzung untereinander ist dafür nicht so ausgeprägt, was das Leder weniger
fest und stabil macht. Deswegen wird auch oft nicht mit synthetischen
Gerbstoffen alleine gegerbt.
Beispielbild von Phenol – Formaldehyd - Harz, es bindet
sich (fast) jedes der Moleküle an die Fasern, jedoch bilden aufgrund ihrer Form
sie kein schönes Netz untereinander und stabilisieren das Leder dadurch nicht
sehr stark.
Einzelnes unverzweigtes Phenol -Molekül
Nach der Gerbung ist das Leder weiß (wet white) und wenn es
nicht ebenfalls mit anderen Gerbstoffen behandelt wurde, hat es einige
strukturelle Nachteile. Synthetisch gegerbtes Leder ist sehr hitze- und
wasserempfindlich. Da es aber sehr fest gegenüber Abrieb ist, wird es gerne in
Autoleder verwendet. Weil es leicht ist, kann es auch öfter für Bekleidung
verendet werden.
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